Üppig grün war einmal. Es herbstelt in unserem Naturgarten und die Blütenpracht wird weniger. Ein paar wahre Ausdauerblüher bringen uns aber zum Staunen: Die Ochsenzunge blüht seit Monaten durch und bildet zur Freude von vielen Hummeln und Bienen immer wieder neue Blüten. Auch der Blutweiderich hatte einen langen Schnauf und blühte wochen- bis monatelang. Jetzt zaubern noch die Weidenröschen Bergwanderstimmung in unseren Alltag.

Ein Naturgarten ist etwas für Faule. Die Pflanzen sind alle sehr genügsam und kommen mit wenig Wasser aus. Während des ganzen Sommers haben wir nur unsere Hochbeete mit den Kräutern und Tomaten gewässert, ganz selten die Hecke mit den jungen Sträuchern und den Apfelbaum. Damit die Sträucher und Pflanzen Wurzeln in die Tiefe bilden, soll man sie nicht verwöhnen. Die Pflanzen, welche im mageren Kies wachsen, brauchen kein zusätzliches Wasser. In der Natur giesst ja auch niemand. Man kann sich sogar über Schnecken freuen, die können in unserem Garten keinen Schaden anrichten. 🙂
Winden jäten oder verdorrte Pflanzen zurückschneiden ist tabu, Letzteres jedenfalls bis nächsten Frühling. Unerwünschte Gräser, Löwenzahn oder Winden schneiden wir nur ab. Ausreissen ist nicht erlaubt. Das bringe das Erdreich quasi durcheinander und zerstöre in der Erde keimende Samen, erklärte David, unser Naturgärtner. Manchmal muss mein ordnungsliebendes und ästhetisches Auge das vermeintliche Chaos aushalten. Oder lernen, anders zu schauen.
Die verblühten Karden lasse ich allerdings liebend gerne stehen. Ich freue mich schon auf ihren schönen Anblick im Winter. Am meisten freuen sich aber die Vögel und Insekten darauf. Die Samen werden eine wichtige Nahrungsquelle sein und Unterschlupf bieten.







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