Im Wald, am Wegrand, im Garten, in Hecken, zwischen Steinen: Das violette Blümchen gedeiht zurzeit überall. Oft beachten wir es aber gar nicht. Es steckt in keinem Blumenstrauss und wird nicht für Fotos in Szene gesetzt. Zu Unrecht, denn das bescheidene Kräutchen hat überraschend viel zu bieten, wie meine Recherche auf Wikipedia zeigt.
Gemüse, Gewürz und Salat
Die Gundelrebe, auch Gundermann oder Erd-Efeu genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler. Aufgrund der ätherischen Öle und der Bitterstoffe wurde die Gundelrebe früher als Gewürzpflanze verwendet und junge Blätter als Gemüse gekocht, zum Beispiel in einem Gründonnerstagsgericht.
Ersatz für Hopfen und Lab
Vor der Kultivierung des Hopfens wurde die Gundelrebe zur Konservierung von Bier und bei der Käseherstellung als Ersatz für tierisches Lab genutzt. Die Gundelrebe hat auch eine antioxidative Wirkung. In mittelalterlichen Klostergärten wurde sie gelegentlich als Arzneipflanze gezogen.
Zauberpflanze im Mittelalter
Als Heil- und Schutzzauber sollte die Gundelrebe im Mittelalter gegen Krankheiten wie Pest, auch gegen Hexen wirken. Zur Walpurgisnacht am 1. Mai wurde sie zu Kränzen gebunden, durch die man Hexen erblicken konnte.
Wichtig für Wildbienen
Obwohl manchenorts als unerwünschtes Unkraut betrachtet, gehört die Gundelrebe zu den wichtigsten Frühjahrsblumen für vielerlei Wildbienen. Auch Schmetterlinge wie Aurorafalter, Zitronenfalter und Rapsweissling besuchen die Gundelrebe gerne.

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